Altes Kurfürstliches Gymnasium Bensheim

Gymnasium mit altsprachlichem Zweig
Schule mit musikalischem Schwerpunkt
Partnerschule des Leistungssports

AKG: 85 Absolventen erhielten am Donnerstag ihre Abizeugnisse / Notendurchschnitt von 1,98

Bensheim. Ein würdevoller Abschied trotz Abstand und Hygieneregeln: es geht. In der festlich hergerichteten „Arena di Corona“ hat Schulleiterin Nicola Wölbern am Donnerstag 85 Abiturientinnen und Abiturienten ihre Zeugnisse überreicht.

In drei Gruppen aufgeteilt erhielten die AKG-Abiturienten am Donnerstag in der Mensa ihre Zeugnisse. Unser Bild zeigt
Schulleiterin Nicola Wölbern am Rednerpult. (Bild: Lotz)
 
In der luftig besetzten Mensa hatten auch Eltern und Verwandte die Möglichkeit, die akademische Feier vor Ort zu begleiten, da der Termin in drei übersichtliche Blöcke aufgeteilt war. Auf diese Weise konnte die Zeugnisübergabe jeweils im kleinen Kreis Corona-konform und dennoch atmosphärisch ansprechend über die Bühne gehen. Wir haben uns für eine Präsenzveranstaltung entschieden“, kommentierte Wölbern den gemeinsam mit der Oberstufenleitung gefassten Entschluss für die klassische Dramaturgie. Trotz technischer Alternativen habe man auf digitale Varianten verzichtet. Heraus kam eine Art Wechselmodell, so Wölbern, mit dem sich die Schüler zwangsläufig bereits in den letzten eineinhalb Jahren anfreunden mussten. Ein Format, das auch beim letzten Akt gut funktioniert hat. 

Kein Makel, eine Auszeichnung
Der Jahrgang zeigt, dass ein Abi in der Pandemie kein Makel, sondern vielmehr eine Auszeichnung ist. Die Durchschnittsnote von 1,98 – und gleich sechs Mal die Note 1,0 – spiegeln die reife Leistung aller Absolventen, so Nicola Wölbern, die nicht von einem Corona-Abschluss sprechen wollte. „Das war schlicht und einfach ein großartiges Abitur.“ Trotz der schwierigen Bedingungen habe der Jahrgang glänzend abgeschnitten. Dafür gebühre ihm der Respekt von Lehrern und Eltern. Nicola Wölbern dankte allen Kollegen und Tutoren für deren Einsatz während einer schwierigen Phase in der Schulhistorie. Aber auch die Eltern hätten ihre Töchter und Söhne durch besondere „Serviceleistungen“ bis ins Finale unterstützt.

Ein besonderer Dank ging an die neue Oberstufenleiterin Goele Proesmans, die mit Beginn des zweiten Schulhalbjahres ihren Dienst am AKG angetreten hatte. Für sie war es das erste Abi in Bensheim. Die gebürtige Belgierin moderierte das straffe Programm und sorgte für eine reibungslose Logistik, die nötig war, um einen geregelten Ablauf in drei Häppchen zu gewährleisten. Nach einem musikalischen Intro des Jungen Chors in digitaler Form skizzierte Nicola Wölbern die besonderen Umstände, mit denen sich die Schüler seit Beginn der Q2-Phase
bis zum Ende ihrer Schullaufbahn arrangieren mussten: Abstand, Masken, Wechselunterricht, Homeschooling. Feste Rituale wie Abisturm oder Studienfahrten konnten nicht stattfinden. Allerdings war im
Gegensatz zu 2020 dieses Jahr wieder ein Abiball möglich. Doch das Hauptaugenmerk der Schulleiterin lag auf dem, was kommen wird. In Anlehnung an bekannte Werbesprüchlein wie „Entdecke die Welt“ oder „Zukunft wird aus Ideen gemacht“ motivierte sie die Absolventen, sich zuversichtlich, mutig und offen neuen Perspektiven zu stellen und ihren
eigenen Weg zu finden.

Anspruchsvoll bleiben
Und sie machte deutlich, dass der Slogan „Qualität ist das beste Rezept“ auch abseits des Backofens als lebenstaugliches Credo taugt: „Bleiben Sie anspruchsvoll und gehen Sie den Dingen auf den Grund.“ Das Abitur und die Jahre zuvor seien eine wertvolle universale Grundlage für den weiteren Lebensweg. Und der Abschluss bleibe als einzigartiger Moment der Schulzeit in Erinnerung. In den jeweils drei Reden von insgesamt sechs Tutoren und Schülervertretern wurden am Donnerstag immer wieder Brücken zwischen vergangenen Höhepunkten der Schulzeit und den Wünschen und Ratschlägen für die Zukunft gebaut. Hier hat sich gezeigt, dass die Aufteilung der Großveranstaltung auch Vorteile jenseits banaler pandemischer Vorgaben offenbart: Es war individueller, vielleicht auch etwas persönlicher als in der konzentrierten Version.
Tutor Andre Puhalo plädierte in seiner launigen Rede dafür, den Jahrgang nicht auf die Situation zu reduzieren, in der er auf die Zielgeraden eingebogen ist. „Ich werde euch nicht als Corona-Jahrgang in Erinnerung behalten, sondern als meinen ersten Leistungskurs“, so der PoWi-Lehrer. Dennoch habe die Krise den jungen Leuten viel abverlangt, aber auch besondere Fähigkeiten vermittelt. Über Klausuren und mündliche Prüfungen hinaus hätten die Schüler binnen kürzester Zeit Flexibilität, Organisation und digitales Know-how gelernt. Handwerkszeug, das auch nach der Schule extrem nützlich sei.

Für die Abiturientinnen und Abiturienten sprachen unter anderen Ulrike Schäfer und Emma Hoffmann. Sie verglichen die Oberstufe mit einem Filmset. Dem AKG attestierten sie eine souveräne Produktionsleitung, den Darstellern eine hohe Motivation bis zum Happy End. Vor der Zeugnisübergabe und dem Sektempfang im renovierten Altbau folgten jeweils
weitere musikalische Einlagen von Schülern und Lehrern. Rainer Michels servierte eine eindrucksvolle Variation über „Yesterday“ von den Beatles. Der Abiturient Tobias Woißyk
steuerte zuvor eine spontan getextete Rede bei. Ein kurzweiliger Rückblick auf einige Episoden der vergangenen Jahre.
Zum Abschluss rief er zu einer Gedenkminute für seine Mitschülerin Julia Engel auf, die 2019 bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen war.

Belobigungen

Preisträger der Walter-Renneisen-Medaille für herausragende künstlerische Leistungen ist in diesem Jahr Paul Berg. Er war wiederholt in Produktionen der Englisch- und der Deutsch-Theater AG zu sehen und
wurde in der Laudatio als darstellerisches Multitalent gewürdigt. Der Preis für besonders soziales Engagement (Preis der Schulleiterin) ging an Henny Bom Schimossek „für herausragende schulische Leistungen in Verbindung mit einer wohltuenden Bescheidenheit“. Buchpreise des Fördervereins für hervorragende und sehr gute schulische Leistungen gingen an Henny Bom Schimossek, Paul Berg, Mika Hoffmann, Kiyakser Liyan Sahin, Julian Reiter, Nastassja Hanisch, Luis Brettinger, Amelie Sophie Schmidtke, Simon Benedikt Dirr, Nicolle Weber, Lana Hechler, Claire Akiko Paasche, Flavia Berenice Kersten, Raphael Plich, Lars Michael Mosis, Oskar Roth, Jannik Spurzem, Jan Philipp Munsch, Tarik Oubihi, Laurin Elias Rogalli, Johanna Emily Schneider, Laura Staben, Tom van Diejen und Paul-Philipp Rechlin.
Fachspezifische Belobigungen:
 Henny Bom Schimossek, Benedict Dir (Chemie), Henny Bom Schimossek (Biologie), Luis Brettinger, Henny Bom Schimossek, Benedikt Dirr, Nicolle Weber, Tom van Diejen (Deutsche Mathematiker Vereinigung), Luis Brettinger, Jan Munsch, Benedikt Dirr, Tom van Diejen (Physik) sowie Mike Hoffmann, Nicolle Weber, Theo Grotefend, Lars Michael Mosis im Fach Latein (Altphilologenverband).
DenKunstpreis erhielt Lili Briggmann. Claire Akiko Paasche, Julian Reiter und Lars Michael Mosis wurden für ihre Mitarbeit im Orchester
gewürdigt.
Schulsieger beim English Debating Contest waren Vivian Joy Glanzner, Rieke Norina Pallas, Paul Philipp Rechlin, Lana Hechler und Mike Löbert.
Schulsanitätsdienst: Flavia Berenice Kersten.
Schulwegbegleiter: Max Leopold Bäumler.
Bibliothek: Nina Luise Adler, Paul Berg, Julian Reiter.
EventAG: Luis Brettinger, Mike Löbert, Marion Friedl.
BigBand: Jannik Spurzem, Matthias Opfermann, Rieke Norina Pallas.
Sport:Laurin Rogalli, Svenja Steingens.
Jugendchor:Vivian Joy Glanzner, Julian Reiter, Nina Luise Adler, Paul Berg, Flavia Kersten,
Matthias Opfermann, Emma Katharina Steffens, Claire Akiko Paasche, Benjamin Dauster.
Englisch-Theater: Lana Hechler, Flavia Berenice Kersten, Paul Berg, Sarah Lena Beyer, Nicolle Weber.
Deutsch-Theater: Paul Berg, Claire Akiko Paasche.
Schulsanitätsdienst: Samira Lampert, Ulrike Schäfer, Jannik Spurzem, Luis Brettinger, Emma Marie
Hoffmann, Johanna Emily Schneider, Leonie Pauline Matt und Laurin Elias Rogalli. Jugendforscht
: Henny Bom Schimossek und Luis Brettinger.
Bolyai-Wettbewerb:
Henny Bom Schimossek, Luis Brettinger, Benedikt Simon Dirr und Tom van Diejen.
Mathematik-Olympiade: Tom van Diejen, Nicolle Weber.
Bundeswettbewerb„Bunt statt Blau“: Janin Ahlemeyer.
Bundeswettbewerbin Latein: Mika Hofmann.

Autor: Thomas Tritsch