Altes Kurfürstliches Gymnasium Bensheim

Gymnasium mit altsprachlichem Zweig
Schule mit musikalischem Schwerpunkt
Partnerschule des Leistungssports

Bensheim. Die älteste Schule des Kreises hat in diesem Herbst einen besonderen Anlass, sich über ihren jungen Förderverein zu freuen. Am Alten Kurfürstlichen Gymnasium jährt sich die Gründung des gemeinnützigen Vereins zum 25. Mal. Eltern, Ehemalige und Lehrer fanden im November 1996 zusammen, um ihre Kinder und Bensheims humanistisches Gymnasium zu unterstützen.

Sicher gab es am AKG auch früher Eltern, die die Arbeit der Schule finanziell unterstützt haben. Es war üblich, dass der Elternbeirat einmal im Jahr zur sog. Elternspende aufrief. Mitte der 1990er Jahre fand sich dann unter Schulleiter Klaus Knoche eine Gruppe von engagierten Eltern zusammen, die den Verein gründeten. Sie wussten, dass erst ein eingetragener Verein es potenziellen Spendern ermöglicht, Steuervorteile für diesen gemeinnützigen Zweck geltend zu machen. In ihm engagierten sich im Laufe der Zeit immer mehr Eltern, die für den Verein warben und Pläne für die Förderung schulischer Anliegen erstellten, die aber auch darüber hinaus das Schulleben unterstützten.

Derzeit rund 600 Mitglieder

Die Bensheimer Scholaren, eine traditionsreiche Vereinigung von Absolventen des Bensheimer Gymnasiums, ging im neuen Verein auf. Der Förderverein wird heute von rund 600 Mitgliedern getragen.

Für Schulgebäude und ihre Pflege sowie für die meisten Sachkosten ist der Kreis Bergstraße zuständig. Seine Mittel sind oft jedoch begrenzt. Für den neuen Förderverein war es selbstverständlich, dass er sich mit dem Schulträger von Anfang an abstimmte, wenn es um wichtige Vorhaben der Schule ging. Großzügige private Spender halfen immer wieder kräftig mit. Nur diese gemeinsame Anstrengung ermöglichte mehrere pädagogisch wichtige, aber finanziell aufwendige Projekte.

2005 wurde ein ungenutzter Raum unter dem Dach des AKG fachgerecht zu einem „Speichertheater“ ausgebaut. Spenden von Eltern und Lehrern sowie ehrenamtliche handwerkliche Leistungen bewirkten das meiste, öffentliche Mittel mussten kaum in Anspruch genommen werden. In diesem an der Bergstraße wohl einmaligen Ort für Kreativität und spielerisches Lernen proben seit 15 Jahren die Theatergruppen der Schule. Sie präsentieren regelmäßig ihre Ergebnisse vor knapp hundert Zuschauern.

Der „Blaue Saal“, die Heimat von mehreren Chor- und Orchester-Ensembles des AKG, erlebte 2009, nach gründlicher professioneller Renovierung, eine Wiedergeburt als Kammermusiksaal. Ein weiteres Projekt des Vereins bereicherte die neue Bibliothek, zu der 2019 die alte Turnhalle umgebaut wurde. Mit einem Zuschuss von 35 000 Euro ließ sich in ihr auf halber Höhe des großen Raumes eine Galerie realisieren. Dadurch entstanden 30 Arbeitsplätze und Rückzugsmöglichkeiten zum ungestörten Lesen. Und schließlich wartet nun im Keller des Hauptgebäudes eine vom Verein vollständig erneuerte Schulküche auf die Eröffnung – in der Mensa gibt es nur eine Warmhalteküche.

Solche Angebote werden umso wichtiger, je mehr der schulische Ganztagsbetrieb wächst. Bereits seit längerem bietet das AKG den unteren Klassen Lern- und Spielzeit-Programme zwischen 14 und 16 Uhr an. Demnächst könnte es auch eine AG zur Cuisine Française geben.

So wichtig diese Highlights für das AKG sind, im komplexen Schulalltag begegnet die Schulgemeinschaft zahllosen kleineren und größeren Aufgaben und Herausforderungen. Einige Beispiele: Auf dem Schulgelände fehlen Sitzgelegenheiten oder Tischtennisplatten. Für die Gestaltung von Klassenräumen möchten die Klassenlehrer der fünften und sechsten Klassen Arbeitsmaterialien besorgen. Der Jugendchor braucht einen Zuschuss zu einer Fahrt, die Theatergruppe muss Tantiemen für ihr neues Stück zahlen, die SV hätte gern neue Möbel für ihren Raum. Hervorragende Ergebnisse im Abitur oder bei Wettbewerben verdienen einen Buchpreis.

Im alljährlich verabschiedeten Förderplan kommen schnell Wünsche in Höhe von 50 000 Euro zusammen. Eine vom Verein 2011 installierte Solaranlage auf dem Dach der Sporthalle ist inzwischen abgezahlt und trägt nun zur Finanzierung bei.

Und wer hilft bei der Vorbereitung der nächsten Career Nights, den Berufsinfo-Abenden mit Ehemaligen? Die Beispiele lassen sich problemlos erweitern.

Überall zeige sich: Ohne freiwillige Helfer, großzügige Spender und die finanzielle Unterstützung des Fördervereins bliebe die Schulkultur des AKG dürftig. Nach der Renovierung des Schulhauses steht das AKG demnächst vor der Gestaltung der Außenanlage. Die Schüler haben bereits begonnen, Wünsche zusammenzutragen. Auf die energische Unterstützung des Fördervereins kann die Schulgemeinschaft weiterhin setzen. red