AKG: Beim legeren Kammerkonzert bewiesen auch die jüngeren Schüler ihr Können
BENSHEIM. Im eleganten "Blauen Saal" des Alten Kurfürstlichen Gymnasiums - allein das klingt nach Klassik - bewies die Schule am Donnerstag ihr breit gefächertes musikalisches Können. In einem legeren, nicht allzu streng verstandenen Kammerkonzert gaben Chöre und Solisten einen Einblick in ihr facettenreiches Repertoire.
Unter der Leitung von Sabine Wulf, Sonja Hayer-Lenz und Bettina Chappuzeau-Schmidtke hatten die Kinder und Jugendlichen ein stilistisch wie instrumental kontrastreiches Programm gestaltet.
Den Auftakt machte der Sextanerchor mit dem melancholischen Song "Hello" von Adele, gefolgt vom dynamisch auftrumpfenden Quintanerchor, der sich "You Can Count On Me" von Mary Donnelly ausgesucht hatte.
Die Freude am Musizieren stand im Mittelpunkt. Zahlreiche Eltern und Familienmitglieder der Musiker beklatschten das kleine Konzert, das wegen König Fußball etwas nach vorne gezogen wurde. Mit traditionellen Klängen wie "Oh When The Saints" kam die Blockflötengruppe der Klasse 5 e auf die Bühne. Solistin an der Altblockflöte war in diesem Jahr Mia Seyfarth, die "Merrily We Roll Along" einstudiert hatte. Am Solo-Piano zeigte Angie Fung aus Klasse 5 s ihr beachtliches Talent mit Friedrich Burgmüllers klassischer "Unterrichts-Etude" mit dem Titel "Die Quelle".
Großes Gespür
Paul Schmidke (Klasse 12) hatte gleich zwei Auftritte, zum Finale servierte er die anspruchsvolle "Fantaisie-Impromptu" Op. 66 von Frédéric Chopin aus dem Jahr 1834. Der Schüler bewies großes Gespür für das dichte und gehaltvolle Gefüge dieses polyrhythmisch geprägten Werks, das eine große emotionale und stilistische Bandbreite zeigt.
Nicht minder niveauvoll war Fritz Kreislers charmant-elegantes "Recitativo und Scherzo-Caprice", das die Violinistin Carla Winter (Klasse 12) zum Besten gab. Aparte Salonmusik voller Leichtigkeit und Tiefe, die wunderbar mit dem "Blauen Saal" harmoniert hat.
Und was gab es noch zu hören: das Allegro aus dem Concerto in F-Dur des bedeutenden Mailänder Instrumentalkomponisten Giovanni Battista Sammartini, mit dem Fabian Kabuß aus Klasse 10 überzeugen konnte. Der Satz erklang in Klavierbegleitung und betonte fein den Dialog zwischen den beiden Instrumenten.
Ergänzt wurde das Konzert von einem leichten Zwischengang der beiden Chöre, die mit Enyas "Only Time" sowie einem gospeligen Medley aus dem Film "Sister Act" das Publikum in Bewegung versetzten. Das Alte Kurfürstliche Gymnasium hat an diesem Abend einmal mehr bewiesen, dass die Musik ein wesentlicher Teil des Schulprofils ist. Nicht erst in der Oberstufe. tr
© Bergsträßer Anzeiger, Samstag, 18.06.2016
