Altes Kurfürstliches Gymnasium Bensheim

Gymnasium mit altsprachlichem Zweig
Schule mit musikalischem Schwerpunkt
Partnerschule des Leistungssports

AKG-Schüler besuchten Veranstaltung bei Merck / Erkenntnisse der Biotechnologie vermittelt

BENSHEIM. Die Organisatorinnen und Referenten der Reihe Merck-Wissenswert staunten nicht schlecht als sich unter die interessierte Darmstädter Öffentlichkeit auch rund 20 Schüler der Leistungskurse Biologie des Alten Kurfürstlichen Gymnasiums Bensheim mischten.

"Freitagabends und freiwillig - das ist schon bemerkenswert", freute sich die Organisatorin Katrin Preßler-Rickert. Und auch die Zuhörer wurden nicht enttäuscht, was nicht nur an der leckeren Verköstigung vorneweg lag.
 
Die Veranstaltung begann der Leiter der Abteilung Zellkulturmedien, Dr. Sieg, mit der Vorstellung der interessanten 350 Jahre Firmengeschichte - von einer Darmstädter Apotheke zu einem der weltweit wichtigsten Hersteller von Fein- und Spezialchemikalien mit den Hauptsparten "Health Care" (Gesundheitswesen) , den "Life Sciences" (Biowissenschaften) und Performance Materials (Hochleistungswerkstoffe).
 
Während sich hinter letzterem unter anderem die derzeit sehr nachgefragten Flüssigkristalle und Autoglanzlacke verbergen, beschäftigten sich die Lebenswissenschaften mit dem pharmazeutischen Kerngeschäft als Zulieferer für die Pharmaindustrie und die chemischen sowie biologischen Forschungslabors, heute jedoch mit einem immer größer werdenden Anteil an Biotechnologie und Bioprozesstechnik.
 
Hinter diesen modernen Begriffen verbergen sich jedoch letztlich bereits alt bekannte Verfahren der Brot-, Wein und Biergewinnung: die Produktion von Nahrungsmitteln mit Hilfe von Mikroorganismen. Diese Verfahren lassen sich heute jedoch auch noch zu anderem als Käse, Joghurt oder Quark verwenden und diversifizieren sich mittlerweile in die grüne (die Pflanzen und Landwirtschaft betreffende), die rote (die Medizin bereichernde), die weiße (industrielle Hilfsmittel zu Verfügung stellende), die blaue (Wasserorganismen) und schließlich graue Biotechnologie, die sich mit Abwasserfragen beschäftigt.
 
Tücke steckt im Detail
 
Diese Zusammenstellung zeigt schon, wie groß das Repertoire an Fähigkeiten von Zellen, den kleinsten Einheiten des Lebens ist und so liegt es nahe, dass mit immer größerem Wissen über die biologischen Grundlagen sich diese auch zur Herstellung von Krebstherapeutika nutzen lassen.
 
Dabei verfolgt die Firma Merck den Ansatz, die beim Krebspatienten erkrankten Zellen mit eigentlich körpereigenen Abwehrstoffen zu kennzeichnen und so dessen Immunsystem in die Lage zu versetzen, diese Zellen gezielt zu attackieren, um sie schließlich zu besiegen. Wie so oft steckt dabei die Tücke im Detail.
 
Neben der Vermittlung dieser anspruchsvollen Materie, gelang es den Referenten, die zahlreichen wissensdurstigen Nachfragen aus dem Publikum und auch der Schüler zu beantworten, was nur durch das Diktat des Busfahrplans - alle sollten ja wieder nach Bensheim gebracht werden - zu stoppen war.
 
Die AKG-Schüler waren abschließend begeistert, dass sie dank der vielen Anknüpfungspunkte aus dem Zellbiologie- und Genetik-Unterricht den Zusammenhängen sehr gut folgen konnten und wünschen sich mehr solche außerschulischen Angebote. red
 
© Bergsträßer Anzeiger, Mittwoch, 29.06.2016