PRÄMIENMODELL: Schulen, die aktiv Energie sparen, werden finanziell unterstützt / Knapp 20 000 Euro ausgezahlt / AKG erhält 1052 Euro und einen Sonderpreis für die ausgestellten Kunstwerke
Von unserer Mitarbeiterin Jeanette Spielmann
BERGSTRASSE. Sie installieren Energie-Detektive, Energie-Wächter oder Energiespar-Kommissare, die der Verschwendung auf der Spur sind. Sie basteln Windräder oder unternehmen eine Klassenfahrt auf einen Öko-Biohof, sie suchen nach Speichermöglichkeiten für den von ihrem Windrad erzeugten Strom, sie nähen Einkaufstaschen aus Stoff, um sie zu verkaufen, oder sie greifen im Kunstunterricht das Thema Energie auf und kreieren Plakate mit aussagekräftigen Botschaften.
60 Prozent sind dabei
Das sind nur einige von unzähligen Beispielen, mit denen an Bergsträßer Schulen Energiesparprojekte umgesetzt werden. Seit dem Schuljahr 2005/2006 unterstützt der Kreis Bergstraße engagierte Schulen mit einem Prämienmodell beim sparsamen Umgang mit Energie. Im Durchschnitt sind es rund 60 Prozent der insgesamt 74 Bergsträßer Schulen von der Grundschule bis zum Gymnasium, die sich aktiv an diesem Prämienmodell beteiligen. Und mit dieser Rate ist der Kreis angesichts seiner breit gestreuten Schullandschaft wohl beispiellos im ganzen Bundesland.
Das stellte Lothar Eisenmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter am ifeu-Institut für Energie und Umweltforschung in Heidelberg jetzt bei der Prämienauszahlung im Heppenheimer Landratsamt fest. Eisenmann begleitet seit Jahren nicht nur das Prämienmodell des Kreises Bergstraße. Wie Landrat Christian Engelhardt weiß auch er um die vielen positiven Effekte dieses Modells. Durch die Beschäftigung und aktive Mitarbeit in den Schulen entstehen nicht nur konkrete Einsparungen, die Projektarbeit trägt auch zur Bewusstseinsbildung und einem geänderten Nutzungsverhalten bei. Da durch die Maßnahmen der Energieverbrauch reduziert wird, führt das auch zu Kosteneinsparungen. Ein Teil davon - zwischen 25 und 50 Prozent - bekommen die Schulen als Prämie zurück. "Eine klassische Win-Win-Situation", so Landrat Engelhardt.
Im vergangenen Jahr haben sich insgesamt 44 Schulen (siehe Infobox) am Prämienmodell beteiligt und mit ihren Sparmaßnahmen Energiekosten in Höhe von insgesamt rund 55 000 Euro eingespart. Davon gingen als Prämie rund 20 000 Euro wieder zurück an die Schulen. Basis für die Prämienermittlung und die Energiekosteneinsparung ist ein von der Schule auszufüllender Fragebogen. Wäre von den Schulen alles umgesetzt worden, hätte eine Maximalprämie von insgesamt 24 011 Euro ausgeschüttet werden können. Erreicht wurden 19 797 Euro. Das entspricht einer Quote von 82 Prozent.
Der höchste Prämienscheck ging an das Bensheimer Goethe-Gymnasium mit 1138 Euro. Die zweithöchste Prämie erzielte das Alte Kurfürstliche Gymnasium in Bensheim mit 1052 Euro, gefolgt von der Alexander-von-Humboldt-Schule in Viernheim mit 980 Euro. Nicht alle, aber die meisten der teilnehmenden Schulen waren gekommen, um den Scheck im Empfang nehmen.
Sonderpreis nach Gadernheim
Neben den Prämien gab es noch Sonderpreise für besondere Aktivitäten. Im Bereich der Grundschulen wurden mit der Waldhufenschule in Zotzenbach und der Schule in den Weschnitzauen in Biblis gleich zwei Preisträger mit einem Energie-Messkoffer, einer Urkunde und 400 Euro ausgezeichnet. Für Landrat Engelhardt war die Übergabe des Messkoffers eine gute Gelegenheit, im Sitzungssaal eine Raumtemperatur von 29 Grad festzustellen.
Im Bereich der Haupt- und Realschulen erhielt die Dietrich-Bonhoeffer-Schule in Rimbach den Sonderpreis und bei Grund-, Haupt- und Realschulen war es die Mittelpunktschule Gadernheim. Bei den Gymnasien konnte das AKG Bensheim für seine Kunstwerke, die im Sitzungssaal auch ausgestellt waren, den Sonderpreis im Empfang nehmen.
SO SCHNITTEN DIE 44 TEILNEHMENDEN SCHULEN AB
44 Schulen beteiligten sich im vergangenen Schuljahr 2015/2016 am Prämienmodell für Energiesparprojekte des Kreises Bergstraße und wurden dafür mit einer Prämienauszahlung (in Euro) belohnt.
Bensheim: Joseph-Heckler-Schule (499), Altes Kurfürstliches Gymnasium (1052), Goethe-Gymnasium (1138), Kirchbergschule (387), Schillerschule Auerbach (596), Schlossbergschule Auerbach (491), Carl-Orff-Schule Fehlheim (242) und Märkerwaldschule Gronau (223).
Zwingenberg: Melibokusschule (392).
Heppenheim: Siegfriedschule (182), Schloss-Schule (317), Christophorus-Schule Hambach (166) und Eichendorffschule Kirschhausen (252).
Lorsch/Einhausen: Schule an der Weschnitz Einhausen (341) und Wingertsbergschule Lorsch (556).
Lautertal: Mittelpunktschule Gadernheim (422) und Felsenmeerschule Reichenbach (333).
Lampertheim: Goetheschule (408), Pestalozzischule (562) und Lessing-Gymnasium (856).
Viernheim: Schillerschule (425),Goetheschule (483), Friedrich-Fröbel-Schule (716), Albert-Schweitzer-Schule (221) und Alexander-von-Humboldt-Schule (980).
Wald-Michelbach: Adam-Karrillon-Schule (418), Eugen-Bachmann-Schule (438) und Überwald-Gymnasium (540).
Rimbach: Brüder-Grimm-Schule (502), Dietrich-Bonhoeffer-Schule (618), Martin-Luther-Schule (821) und Waldhufenschule Zotzenbach (199).
Außerdem im Odenwald: Steinachtal-Grundschule Unter-Absteinach (216), Sonnenuhrenschule Birkenau (426), Grundschule Nieder-Liebersbach (213) Müller-Guttenbrunn-Schule Fürth (264), Schule am Katzenberg Fürth-Erlenbach/Mitlechtern (141), Ulfenbachtalschule Grasellenbach (383) und Schlosshofschule Mörlenbach (341).
Außerdem im Ried: Schule in den Weschnitzauen Biblis (426), Erich-Kästner-Schule Bürstadt (764), Astrid-Lindgren-Schule Bürstadt-Bobstadt (245) und Lindenhofschule Groß-Rohrheim (244).
Neckarsteinach: Freiherr-vom-Stein-Schule (360). js
Montag, 19.09.2016
