Altes Kurfürstliches Gymnasium Bensheim

Gymnasium mit altsprachlichem Zweig
Schule mit musikalischem Schwerpunkt
Partnerschule des Leistungssports

AKG: Beim Schüleraustausch die Essgewohnheiten und Schulalltag in der Charente kennengelernt

BENSHEIM. Einmal mit dem Zug quer durch Frankreich und zurück reisten 23 Schülerinnen und Schüler des Alten Kurfürstlichen Gymnasiums mit ihren Lehrerinnen Iris Hochstein und Susanne Röper. Ziel war wieder einmal die Partnerschule Pierre Mendès France in der Charente, im Westen Frankreichs.

Vor der Abfahrt war es einigen schon etwas mulmig bei dem Gedanken daran, was sie in dem fremden Land und in der fremden Familie erwarten würde. Der Kontakt mit den Austauschpartnern wurde zwar im Vorfeld schon hergestellt, doch fiel es vielen leichter, ein paar Zeilen zu verschicken als sich selbst auf den Weg zu machen.
 
Baguette, Éclairs und Crêpes
 
Wie sich jedoch bald herausstellte, waren die Bedenken unnötig, denn im Laufe der Woche passten sich die Schüler immer mehr einander an. Und sogar ein gemeinsamer Schlachtruf unterstrich das Zusammengehörigkeitsgefühl der Gruppe. Während ihres Aufenthaltes in den Gastfamilien erfuhren sie viel über das Leben in Frankreich, das sie zuvor nur aus Erzählungen und Schulbüchern kannten.
 
Ein besonderes Thema bei den Gesprächen untereinander war natürlich das Essen. Am besten geschmeckt haben vor allem die Backwaren: das frische Baguette, die Schokoladen-Éclairs und die Crêpes. An deftigeren Gerichten blieben ein Raclette-Essen in einer Gastfamilie und ein Cordon-Bleu, genauso wie eine arabisch-französische Vorspeisenmischung in Erinnerung.
 
Auch sonst waren die Essgewohnheiten für die Deutschen besonders interessant zu beobachten. In der Schule wurden "les Allemands" mit selbstgebastelten Bannern und Deutschland-Flaggen begrüßt. Ein geführter Rundgang ermöglichte den Schülern, die neue Umgebung kennenzulernen, bevor sie beim Unterrichtsbesuch und beim gemeinsamen Mittagessen in der Kantine den französischen Schulalltag aus nächster Nähe erleben konnten. Als fächerübergreifendes Projekt versuchte sich die deutsch-französische Gruppe in diesem Jahr an naturwissenschaftlichen Experimenten, die sie in Form von Zaubertricks zweisprachig präsentierten. Einen sprachlichen Zugewinn konnte jeder Teilnehmer feststellen, das französische "Sprachbad" hat auf jeden Fall gewirkt. Wenn es auch am Anfang bei manchen dauerte, bis die Kommunikation mit dem Austauschpartner etwas flüssiger lief. Umgangssprachliche Ausdrücke waren für die Jugendlichen natürlich am spannendsten, aber auch grammatische Phänomene wurden schnell hinterfragt: "Beim Sprechen lassen die einfach die halbe Verneinung weg!?" Dass die Verständigung dennoch gut klappte, zeigte sich bei der Stadtrallye durch Angoulême, bei der die Schüler die Hauptstadt der französischen Comic-Kultur erkundeten. Interessante Pfade, Felsen und Verstecke gab es zu entdecken beim Geocaching im Naturpark.
 
Wanderung an der Küste
 
Das Highlight war zweifellos der Ausflug ans Meer und die Tageswanderung an der Küste entlang. Die deutschen Schüler freuen sich schon jetzt auf den Gegenbesuch der französischen Gäste im Mai 2017. red
 
© Bergsträßer Anzeiger, Donnerstag, 03.11.2016