Sommerkonzert: Musikgruppen des Alten Kurfürstlichen Gymnasiums in der Mensa der Schule
Von unserem Mitarbeiter
Klaus Roß
Bensheim. Drei Chöre, zwei Orchester, dazu eine fünfköpfige Combo und ein Schlagzeugquartett: Beim traditionellen Sommerkonzert des Alten Kurfürstlichen Gymnasiums herrschte wieder einmal Ensemblevielfalt par excellence.
Passend dazu erlebten die Besucher in der gut gefüllten Schulmensa ein pralles zweistündiges Programm mit kurzweilig gemixten Beiträgen aus Klassik, Pop, Jazz und Folklore. Das musikalische Spektrum reichte von Jean-Baptiste Lullys barockem Marsch „Pour les cérémonies des Turcs“ aus dem Jahre 1670 bis zu Bruno Mars’ 2010 erschienenen Hit „Just the way you are“.
Gewieftes Moderatoren-Trio
Als Moderatoren des Abends wechselten sich die drei Schüler Fabian Kabuss, Jonathan Keller und Leonhard Kaiser gekonnt ab.
Stellvertretend für die mustergültige Chorarbeit am AKG standen schon jene beiden jüngeren Ensembles, die im ersten Konzertteil viel beklatschte Auftritte hinlegten. Sabine Wulf und ihr Chor der 5. Klassen erfreuten sich mit dem beschwingten russischen Traditional „Casatschok“, der besonders amüsanten „Petrusballade“ von Jochen Senft, dem solistisch aufgelockerten Standard „Come on, let’s sing a song“ von Lorenz Maierhofer und dem spontan zugegebenen Evergreen „Sailing“.
Schönste Ohrwurm-Laune verströmte der ebenfalls von Sabine Wulf geleitete Basischor (bis 8. Klassen) in wunderbar stimmungsvollen Stücken von Don Besig („As long as I have music“), Vince Clarke („Only you“) und eben Bruno Mars. Für die Klavierbegleitung bei diesen Gesangsnummern sorge Manfred Hein.
Das instrumentale Intermezzo zwischen den Chorblöcken gehörte Bettina Chappuzeau-Schmidtke und dem stattlich besetzten Vororchester, dessen blitzsaubere Darbietungen zweier tänzerischer Barocksätze (Prelleur plus Telemann) und des mexikanischen Volksliedes „Cielito lindo“ allemal aufhorchen ließen. Helmut Karas und seine fabelhaften Schlagzeugschüler bescherten schließlich in reizvoll kontrastierenden Quartettformationen mit Wolfgang Roggenkomps melodiösem Marimba-Klassiker „African blues“ und Christoph Fellingers facettenreichem Drums-Reißer „Snarevolution“ ein rundum furioses Finale der ersten Programmhälfte.
Nach der Pause ging es unter Leitung von Rainer Michels und Gundolf Aisenpreis in großer Besetzung weiter. Die vielseitige Auswahl des beachtlich sicher und kompakt spielenden AKG-Orchesters hielt neben Kompositionen von Lully („Idylle pour la paix“ plus besagter Marsch) und Nino Rota („A time for us“ aus dem 1968 entstandenen Film „Romeo und Julia“) als besonders respektabel gemeisterter Herausforderung das forsche g-moll-Menuett aus Franz Schuberts fünfter Sinfonie D 485 (1816) und die schwärmerische d-moll-Polka aus Antonin Dvoráks „Tschechische Suite“ opus 39 (1879) parat.
Bestechende Qualität lieferte wie gewohnt der über 40-köpfige Jugendchor (Leitung: Sabine Wulf und Manfred Hein). Dem lässigen Auftakt-Kabinettsstück „Parkplatzregen“ von Oliver Gies ließ das Ensemble mit dem wunderbaren Volksliedarrangement „Sally gardens“ (Carsten Gerlitz) und „Loch Lomond“ (Jonathan Quick) sowie dem überwältigend beseelt gesungenen Zulu-Friedensgebet „Ukuthula“ gleich drei lyrische Highlights folgen - feine Tenorsoli inklusive.
Spritziges von der Jazzcombo
Verblüffung und Begeisterung gebührten nicht zuletzt der frisch formierten AKG-Jazzcombo mit Tjade Brinkmann, Jonas, Engel, Johannes Opfermann, Luis Schnell und dem solistisch souverän hervortretenden Trompeter Hannes Weidauer. Joseph Kosmas „Autumn leaves“, Kenny Dorhams „Blue bossa“ und Herbie Hancocks „Watermelon man“ boten spritzig swingende Kostproben ihrer bereits verheißungsvoll entwickelten Ensembleharmonie. Jugendchor und Combo krönten den Abend unter Sabine Wulf mit Kirby Shaws zündender Version des 1947 von Merle Trevis zum Welterfolg gemachten amerikanischen Klassikers „Sixteen tons“. Schuldirektorin Nicola Wölbern dankte am Ende auch im Namen der bestens unterhaltenen Zuhörer für das inspirierende „Summer feeling“ der imposanten Musikerschar.
