Altes Kurfürstliches Gymnasium Bensheim

Gymnasium mit altsprachlichem Zweig
Schule mit musikalischem Schwerpunkt
Partnerschule des Leistungssports

Die 3-Jahre dauernde Tara Expedition hatte das Ziel Plankton und Korallenriffe als Ökosysteme und deren Einfluss auf die Umwelt und das Weltklima zu untersuchen.  Außerdem hatte die Expedition das Ziel die Wissenschaft populärer zu machen und an den Orten, an denen sie Halt machen, Seminare ähnlich der „Insight Lecture“ abzuhalten.

  Die mit einer Zweimastbark durchgeführte Route führte immer günstige Winde ausnützend von Nizza aus durch das Mittelmeer über die Straße von Hormus in den Indischen Ozean, dort über die Malediven, Mauritius und Madagascar um das Kap der guten Hoffnung in den Südatlantik und von dort nach Südamerika um über Kap Hoorn in den Pazifischen Ozean zu Zielen wie den Galapagosinseln, französisch Polynesien und nach Hawaii zu gelangen. Von dort ging es über San Diego, den Panamakanal in den Nordatlantik bis New York und schließlich zurück nach Nizza. Immer wieder war es entscheidend Flughäfen auf der Route zu finden, von denen  aus das genetische Material der im Wasser vorgefundenen Arten, zur Genomsequenzierung nach Heidelberg zu fliegen.

Die ersten Ergebnisse zeigen, dass es sehr viel mehr als bisher bekannte Planktonarten gibt und lassen wichtige Schlüsse auf die weiteren Auswirkungen einer Klimaerwärmung zu.  Plankton produziert die Hälfte des auf der Erde geatmeten Sauerstoffs. Man fand heraus dass rund um den Südpolarkreis die Planktonkonzentration vergleichsweise hoch ist und dass sich das Südpolargebiet im Vergleich zum Rest dieses Planeten viel mehr aufwärmt und dass die Erwärmung dort exponentiell ansteigen wird, da wenn die Eisschicht dort weiter zurückgeht weniger Sonnenlicht reflektiert wird, was zu einer zusätzlichen Erwärmung führen  wird. Da viele Planktonarten an die dann herrschenden Bedingungen nicht angepasst sind, steht zu befürchten, dass sie in diesem Gebiet aussterben werden. Dies würde einen Rückgang des Sauerstoffgehalts um 25% mit sich bringen. Die Tara Expedition hat also schon heute gezeigt, dass der Klimawandel nicht nur einen Anstieg des Meeresspiegels mit sich bringt, was nur für die Küstenregionen ein Problem wäre, sondern dass dieser ein Problem für die gesamte Menschheit ist.

Für alle die nicht dabei sein konnten gibt es Informationen unter http://oceans.taraexpeditions.org/ und der Vortrag wird in Kürze im Internet unter http://www.embl.de/training/scienceforschools/teacher_training/insight_lectures/ abzurufen sein.

Marvin Hensch