Seit 2010 gibt es einen Debattierclub für Mittel- und Oberstufenschüler, der von ehemaligen Schülern des AKG, Christopher Wekel und Marlies Schneider, ins Leben gerufen wurde. Mitglieder dieser AG nahmen - unterstützt durch Frau Klein und Herrn Krumb - an dem Bundeswettbewerb "Jugend debattiert" teil. Lutz Ziegler gelang unter den südhessischen Teilnehmern ein beachtlicher Erfolg im März 2011.
Lutz Ziegler (10b): Meine Erfahrungen bei „Jugend debattiert“
„Soll die Schule Kompetenzen für das familiäre Zusammenleben unterrichten?“ Aber welche Kompetenzen könnte eine solche Maßnahme konkret beinhalten? Welche Probleme könnten bei der Durchführung auftreten? Was spricht letztendlich dafür und was dagegen? Mit all diesen Fragen beschäftige ich mich derzeit als Vorbereitung auf den Hessenentscheid von Jugend debattiert, welcher am kommenden Freitag in Frankfurt in den Räumlichkeiten des Hessischen Rundfunks stattfinden wird.
Aber der Reihe nach. Alles begann im Herbst vergangenen Jahres, als von den beiden AKG-Oberstufenschülern Christopher Wekel und Marlis Schneider der Debattiertreff am AKG ins Leben gerufen wurde. Von nun an trafen wir uns immer freitags, um in gemütlicher und kreativer Runde spannende Themen aus den Bereichen Politik und Wirtschaft zu diskutieren. Im Februar hatten wir dann das erste Mal die Möglichkeit im Rahmen des Regionalentscheids von „Jugend debattiert“ mit Schülern aus anderer Schulen aus dem Kreis Bergstraße zu diskutieren. Dabei vertraten in den Debatten jeweils zwei Schüler die Pro-Seite und zwei andere die Contra-Seite einer Streitfrage. Zur Debatte standen Themen wie „Sollte die private Haltung von gefährlichen Wildtieren verboten werden?“
Mit der Teilnahme an diesem Wettbewerb kam ich auch das erste Mal mit dem offiziellen Reglement und Ablauf von „Jugend debattiert“ in Kontakt, welches es zum Beispiel untersagt, Aufzeichnungen in der Debatte zu verwenden, so dass Improvisationstalent gefragt war. Auch die einleitende Rede, welche zu Beginn einer jeden Diskussion gehalten werden muss, war eine neue Erfahrung für mich. So bleibt mir der Tag als lehrreiche Erfahrung in Erinnerung, der für mich sogar in der Qualifikation für den Südhessenentscheid endete. Letzterem voran ging ein dreitägiges Rhetorikseminar für alle erst- und zweitplatzierten Regionalsieger aus ganz Südhessen, das in der schönen am Rhein gelegenen Weinstadt Rüdesheim stattfand.
Als Schwerpunkte hatte das Seminar einerseits die Vertiefung der Wettbewerbsregeln und andererseits die Stärkung der persönlichen Rhetorik. Dennoch kam auch in den Pausen und während des lockeren Abendprogrammes, zum Beispiel beim Tischtennisspiel in großer Runde, der Austausch mit den anderen Teilnehmern nicht zu kurz.
Mit frischer Motivation und den neu erworbenen Kenntnissen machte ich mich dann an die Vorbereitung für den Südhessenentscheid, der am 18. März dieses Jahres wieder mit guter Organisation in der Geschwister-Scholl-Schule in Bensheim ausgetragen wurde. Besonders die Fragestellung „Sollte Internetpiraterie mit Internetsperren bekämpft werden?“ kostete mich viel Vorbereitungszeit - ist es doch eine offen gehaltene Fragestellung, welche ein weites Spektrum an Aspekten beinhaltet. Da ich mir auch noch pünktlich auf den Tag genau eine Erkältung zugezogen hatte, wäre mir die Teilnahme am Wettbewerb beinahe verwehrt geblieben.
Glücklicherweise aber leisteten meine Hustenbonbons ganze Arbeit, und die Mühe für die Vorbereitung wurde am Ende mit der Qualifikation für den Landesentscheid belohnt. Dort werden drei weitere Teilnehmer und ich dann die Möglichkeit haben, uns für die höchste Wettkampfebene zu qualifizieren: den Bundesentscheid in Berlin. Mit diesem Ziel vor Augen beschäftige ich mich, wie bereits zu Beginn erwähnt, derzeit intensiv mit der Frage, ob Kompetenzen für das familiäre Zusammenleben im Unterricht vermittelt werden sollten. (29.03.11)
